Antennchen #54 - 24.08.2024
DG2JR wie ist dein QTH
als Siegfried mir das Bild gesendet (!) hatte, war ich scheinbar voll auf Empfang geschaltet. Eine schier unglaubliche Menge von Ideen und Gedanken lagen assoziiert in den kleine grauen Zellen gespeichert und drängten buchstäblich nach vorn. Jeder Gedanke wollte der erste sein.
eine Antenne ist eine technische Anordnung zur Abstrahlung und zum Empfang elektromagnetischer Wellen, oft zur drahtlosen Kommunikation. Dies beschreibt allerdings die Assoziationen zum Bild nur bruchstückhaft.
Tatsächlich hat das BIld - wie gesagt - eine ganze Gedankenkaskade ausgelöst:
- Eine feine Antenne für etwas haben
- Eine (Richt)antenne ausfahren
- Den (Antennen)fühler ausstrecken
- Die Antennenschüssel ausrichten
- Den Sender suchen
- Auf den Sender gehen
- Auf Sendung gehen
- Gestörter Empfang
- UHF und VHF
- Amateurfunk (Hallo Manni! ⬆️)
- Die Bildröhre
- Campingplatz Caputh (die Geschichte erzähle ich mal bei Gelegenheit)
- Die Synonyme: Gefühl - Fühler - Riecher - Tentakel - Gespür - Nase - Ader - Sensibilität - Draht - Empfinden - Empfänglichkeit - Fingerspitzengefühl - Gespür -Organ - ...blinken auf.
Derzeit empfangen wir so viele persönliche Nachrichten und Signale aus allen Richtungen. Dabei sind unter anderem Meldungen zu Standortveränderungen, Änderungen zum gesundheitlichen Status und anderes, so dass man gar nicht mehr weiß, habe ich nur eine Antenne oder sogar schon einen Antennenwald oder liegt der Draht einfach nur blank.
Schier unglaublich! Insoweit passt das Bild als Reminiszenz für vergangenen Zeiten und die veränderte Nachrichtentechnik und -lage hervorragend.
Antennchen von Tharau,
Antennchen vom Dach;
der Köpcke der schläft schon,
nur Du bist noch wach.
Das Gewissen - Eugen Roth (1895 - 1976)
Ein Mensch, von bangen Zweifeln voll,
ist unentschlossen, was er soll.
Ha, denkt er da in seinem Grimme:
wozu hab ich die innre Stimme?
Er lauscht gespannten Angesichts –
jedoch, er hört und hört halt nichts.
Er horcht noch inniger und fester:
nun tönt es wild wie ein Orchester.
Wo wir an sich schon handeln richtig,
macht sich die inn're Stimme wichtig.
Zu sagen uns: Du sollst nicht töten,
ist sie nicht eigentlich vonnöten.
Doch wird sie schon beim Ehebrechen
nicht mehr so unzweideutig sprechen.
Ja, wenn es klar in uns erschölle:
Hier spricht der Himmel, hier die Hölle!
Doch leider können wir vom Bösen
das Gute gar nicht trennscharf lösen.
Ist’s die Antenne, sind’s die Röhren,
die uns verhindern, gut zu hören?
Ist’s, weil von unbekanntem Punkt
ein schwarzer Sender zwischenfunkt?
Der Mensch, umschwirrt von so viel Wellen,
beschließt, die Stimme abzustellen.
Gleichviel, ob er das Richtge tue,
hat er zum mindesten jetzt Ruhe.
(C) 2024 Bild by Siegfried und Text by Werner