Schnupperkurs #53 - 02.08.2024
tres faciunt collegium
dies wussten schon die alten Römer. Und genau Drei haben wir heute für euch als Startbild des Monats August heraus gesucht.
es ist immer wieder erstaunlich, wie zart die Knospen der Rose erst in mildes Grün gehüllt, sich binnen weniger Tage und Stunden zu einer herrlichen Blüte auffächern. Ein Rosenstrauch erzeugt kleine Kaskaden dieser zarten Vergänglichkeiten. Leider sind diese Schönheiten mit fiesen Stacheln unterlegt. Wer kennt nicht dieses Gedicht von Goethe, das beschreibt wie ein wilder Knabe des Rösleins Warnung missachtend die Blume auf der Heide bricht und sich dabei eben sticht.
ebenso wie das Erblühen ist das Vergehen einer Rose ein ganz mystischer Vorgang. Fotografisch hat dies Kathrin Linkersdorf ganz wunderbar künstlerisch verarbeitet.
wir freuen uns auf einen schönen August.
Ein Rosen- und Resedenduft
- liegt in der Luft.
Die Rose - Eugen Roth (1895 - 1976)
Als sich die Rose erhob, die Bürde ihres Blühens
und Duftens zu tragen
mit Lust:
hat sie, dass es der letzte sein würde von ihren Tagen,
noch nicht gewusst.
Nur, dass sie glühnder noch werden müsste,
reiner und seliger hingegeben
dem Licht
spürte sie – ach, dass zum Tode sich rüste
so wildes Leben,
bedachte sie nicht...
Als dann am Abend mit Mühe der Stengel
ihre hin geatmete Süße
noch trug,
hauchte sie, fallend dem kühlen Engel
welk vor die Füße:
„War es genug?“
(C) 2024 Bild und Text by Werner