Sunset #56 - 18.09.2024

mit einem Blick in den Sonnenuntergang entlang der Arnulfstraße in München - ein Bild, das uns Friederike übermittelt hat - mit diesem Bild werden wir den Blog in dieser Form und Struktur schließen.

im Augenblick verändert sich sehr viel um uns herum. Dies ist mehr als nur ein Gefühl. Unsere Welt wie wir sie in den letzten Jahrzehnten kannten und erlebten, durchläuft derzeit rasante Veränderungen - politisch, klimatisch und persönlich.
Auch dieser kleine, völlig unbedeutende, aber beste Blog aller Zeiten, der seit jetzt fast vier Jahren läuft, hat über die Zeit an Kontur gewonnen. War es Anfangs ein buntes Experimentierfeld, so hat sich über die Zeitläufte ein ziemlich klares Bild zum Inhalt ergeben.
Die logische Folge ist, dass wir schon seit längerer Zeit über eine Neugestaltung und -strukturierung dieses feinen Blogs nachdenken. Nicht, dass wir irnswas völlig Neues beginnen werden wollen. Nein, es geht eher um die Fokussierung auf Themen, die uns am Herzen liegen und die Freude bereiten.
In diesem Sinne zeigt das Bild alle Elemente - den Untergang, die Hoffnung, die Sandkiste und den Baustellenkran. Alle Zutaten für einen Neubeginn.

mit einer neuen HOMEPAGE wollen wir diesen Weg gehen. Ihr dürft also auf die kommenden Änderungen und Neuerungen gespannt sein.

Bis bald, also....

Die Sonne an den Horizont hier tippt,
bevor der Tag ins Dunkle kippt.
Am Morgen dann, so zwischen sechs und acht,
die Sonne am andren Horizont erwacht.

Entschluss - Hermann Hesse (1877 - 1962)

Was ich bis heut an Versen schrieb
Und was ich sonst landein, landaus
An losen Dichterkünsten trieb,
Der ganze leicht gepflückte Strauß --

Mir ist er nichts! Mir welkt er in der Hand,
Ich werf ihn weg und geh auf neuen Wegen
Hinüber in ein neues, andres Land,
Dem ungewissen Reiseziel entgegen.

Und war der Strauß auch einmal frisch und bunt,
Nach andern Straßen drängen meine Sohlen,
Der ganze Tand war doch im Grund -- gestohlen.
Hinweg damit! Ich bin ein Vagabund.

Stirnrunzelnd untersucht ein Rezensent
Die welke Ernte und beginnt zu schelten . . .
Ich bin schon weit, auf meinem Hute brennt
Schon eine andre Sonne. Ferne Welten

Verlocken mich; das alte Leierspiel
Mag liegen, wo mir's aus der Tasche fiel.
Die Jahre gehn so schnell! Wie lang wird's sein,
So steh auch ich im stillen Kreis der Müden

Und schaue hinter mich in die verblühten
Jahre als in ein fremdes Reich hinein!
Das läßt mir keine Rast; eh mich mit kühlen
Händen der Schnitter greift, will ich und muß

Der Erd' und Sonne Kräfte in mir fühlen,
Und was sie hegt an Schmerz und an Genuß
Mit starken Armen sehnlich an mich reißen
Und Tod und Leben meine Brüder heißen.

Ob dann ein neues Liederspiel beginnt,
Was liegt daran? Ein Sucher bin ich nur,
Der durch die Welt in Sonne, Staub und Wind
Begierig tastet nach der Schöpfung Spur.

Wo irgendeine unerschöpfte Kraft,
Ein Sprossen, Strömen, eine Leidenschaft
Sich regt und schafft und probende Flügel spannt,
Da ist mir wohl, da ist mein Heimatland.

(C) 2024 Bild by Friederike und Text by Werner