Alte Eiche #38 - 19.05.2024
von Konny kam dieser Tage eine sehr liebe Nachricht und mit dieser Nachricht hat mir Konny zwei Bilder eingeliefert. Eines davon seht ihr heute.
Den Text zu diesem wunderbaren Bild einer der Alten Eichen aus dem Reinhardswald hat für uns diesmal Hermann Hesse in unvergleichlicher Lyrik zusammengefasst.
Gestutzte Eiche - Hermann Hesse (1877 - 1962)
Wie haben sie dich, Baum, verschnitten,
Wie stehst du fremd und sonderbar!
Wie hast du hundertmal gelitten,
Bis nichts in dir als Trotz und Wille war!
Ich bin wie du, mit dem verschnittnen,
Gequälten Leben brach ich nicht
Und tauche täglich aus durchlittnen
Roheiten neu die Stirn ins Licht.
Was in mir weich und zart gewesen,
Hat mir die Welt zu Tod gehöhnt,
Doch unzerstörbar ist mein Wesen,
Ich bin zufrieden, bin versöhnt,
Geduldig neue Blätter treib ich
Aus Ästen hundertmal zerspellt,
Und allem Weh zu Trotze bleib ich
Verliebt in die verrückte Welt.
(C) 2024 Bild by Konny und Text by Werner