denk-Mal #17 - 24.02.2024

Das heutige Datum ist so mit Zweien durchsetzt und so herrlich achsensymmetrisch, dass ich nicht umhin konnte diesem Datum ein Denkmal zu setzen. Auch deswegen, weil uns endlich wieder ein Bild unseres Korrespondenten KRÜMMEL aus dem Westen der Republik - der Einzigen, die wir haben - erreicht hat.

Im ersten Anlauf macht das Bild so richtig nix her, oder? Im zweiten Anlauf allerdings, und bei der Streetfotografie ist das oft so, entdeckt man bei näherer Betrachtung ein paar interessante Details.

Versuchen wir mal einen Kontext herzustellen:

Krümmel hat sich durch die Straßen der Stadt bewegt und ist bei seinem Spaziergang zufällig in die Hinterlassenschaft eines der fellbesetzten vierbeinigen Haustiere getappt. Beim Bücken und auf der Suche nach Material zur Entfernung des Glücks ist ihm die Außeninstallation einer verlassenen Versammlungsstätte aus der Corona-Pandemie ins Auge und vor die Kameralinse gesprungen. Wir erinnern uns: Wir durften uns gern im Freien mit Abstand - um die Dorflinde - versammeln. Der Tisch war für die Ablage der notwendigen Feierabendbierchen unabdingbar und der Kronleuchter für die Beleuchtung der langen Abende im Freien.

Im Ergebnis sehen wir (womöglich) im Bild das denk-Mal dieser vergangenen Jahre.

Ganz lustig überigens, die mit Undercut geschnittene Eibenhecke oder sind´s Kornifähren? Egal, das ist gelebte Gartenkunst zum Schrecken aller Nachbarn. Und man erkennt:
Hier lebt ein Mensch
mit scharfer Schere,
dem kommt man besser
nicht in die Quere.

Als kleine lyrische Ergänzung kam mir daher der
Roth, der Eugen,
in den Sinn,
als Mensch,
dicht´ er es meistens hin.

So dann und auf
hier ist der Vurs,
und wie so oft als
Kurzdiskurs.

Fahrtberichte - Eugen Roth

Mein Urgroßvater war einst schon
In Rußland mit Napoleon
Und sagte – neunzig Jahre alt –,
Gefragt, wie's war, ein Wort nur: „Kalt!“
Genau genommen war das klug:
Es wußte jedermann genug.
Auch wir sind ähnlich eingestellt.
Und schon, daß man der schnöden Welt
Die Neugier einmal abgewöhn',
Erklärn wir kurz und bündig: „Schön!“
Und sehn, daß Freund und Weib und Kind
Vollauf damit zufrieden sind.
Klingt auch das Fragen oft beflissen:
Kein Mensch will es im Grunde wissen.

(C) 2024 Bild by Krümmel und Text by Werner