FriedLand #34 - 05.05.2024

heute hatten wir bei unserem Spaziergang durch die weite Natur einen sehr freien, friedlichen Blick in das weite Leinetal.

auf dem Rückweg hatten wir, nachdem sich die dichte Wolkendecke etwas locker gemacht hatte, ganz herrliche Ausblicke ins Leinetal.
Direkt gegenüber unseres Weges lag Friedland, der weltbekannte Ort mit dem ehemaligen Grenzdurchgangslager für geflüchtete Deutsche nach dem zweiten Weltkrieg. Friedland, was für ein bedeutungsschwerer Name für einen Ort. Was mögen die Menschen denken, die hier - dem Tor zur Freiheit - angekommen sind. Gestern und heute. Was für ein Bild, was für eine fremde Welt und aktuell wie nie.
Felder grün, gelb und saftig, weit und handtuchgroß
Straßen sauber und befestigt
ebenso saubere, unzerstörte Häuser und Gärten
Straßen mit Bäumen in gleichmäßigem Abstand
sanfte Hügel und bewaldete Kuppen -  
ein kontemplatives Bild, dass sich dem Betrachter und den Angekommenen auftut.

Ganz links im Bild sehen wir - ganz klein - auf dem Hügel die Zacken der "Hungerzähne" des Heimkehrer-Denkmals.

Zum Schluss erinnern wir mit Lyrik leise,
an Max Herrmann-Neiße.

HEIMATLOS - Max Herrmann-Neiße (1886 - 1941)

Wir ohne Heimat irren so verloren
und sinnlos durch der Fremde Labyrinth.
Die Eingebornen plaudern vor den Toren
vertraut im abendlichen Sommerwind.

Er macht den Fenstervorhang flüchtig wehen
und läßt uns in die lang entbehrte Ruh
des sichren Friedens einer Stube sehen
und schließt sie vor uns grausam wieder zu.

Die herrenlosen Katzen in den Gassen,
die Bettler, nächtigend im nassen Gras,
sind nicht so ausgestoßen und verlassen
wie jeder, der ein Heimatglück besaß

und hat es ohne seine Schuld verloren
und irrt jetzt durch der Fremde Labyrinth.
Die Eingebornen träumen vor den Toren
und wissen nicht, daß wir ihr Schatten sind 

(C) 2024 Bild und
Text by Werner