Mähfrei Mai #35 - 09.05.2024

By Werner

Donnerstag, 09. Mai 2024

auf die Idee hatte mich mein Freund Bernd aufmerksam gemacht.

geht man mit den Begriffen MOW und MAI ins Internetz, finden sich erstaunliche Ergebnisse. So hat beispielweise ein großer Hersteller von Kettensägen und auch anderen Gartengeräten, die Idee des mähfreien Mai lebhaft aufgegriffen und für seine Verkaufszwecke adaptiert. Nicht doof! Statt komischen grünen Ideen gegenzuhalten, diese Ideen herzhaft aufgreifen, drehen und schauen wie die Verkaufsstrategie für das grüne Gewissen der potenziellen Kunden angepasst werden kann.

passend zum Thema >WIESE<, haben uns aus dem Westen der Republik Nachrichten von einer Nachbarschaftsinitiative erreicht, die absolut nachahmenswert ist.

Durch einen unermüdlichen, persönlichen Einsatz und Nerverei über FÜNF Jahre gegenüber einem skeptischen Grünflächenamt (!) ist es einer paar hartnäckigen Babyboomern

(in hoc signo vinces) gelungen - mitten im Ruhrgebiet als Beetpaten (die mit den zwei e!) - auf einer ehemaligen innerstädtischen, öden ca. 7 Ar großen Wiese eine Wildblumenwiese anlegen zu dürfen. Jetzt gibt es ein selbstgebautes kleines, grünes Insektenhotel mit Nistkasten auf einem der Granitsteine am Straßenrand und weiteren Nistkästen an umliegenden Bäumen. Wir dürfen auf die tierische Nachbarschaft gespannt sein.

die Veränderungen innerhalb eines Monats zeigt uns das Bild unten. Neuerdings auch zwei junge Apfelbäume von den Wirtschaftsbetrieben als Spende dazugekommen und die ersten Blümchen lassen sich schon sehen. Eine Beetpatin hat dazu noch mehrere Hibiskusbäumchen gepflanzt. Man wird auf paar Farbtupfer warten können, die sich demnächst einstellen werden. Wir werden sicher berichten.

Ganz nebenbei haben sich am Sockel von einem der Granitsteine auch die Feen und Elfen einen neuen Lebensraum für ihre magische Welt erschlossen.

Bevor ich es vergesse,
heute mal die Lyrik von Hesse.

VERLORENER KLANG - Hermann Hesse (1877 - 1962)

Einmal in Kindertagen
Ging ich die Wiese lang,
Kam still getragen
Im Morgenwind ein Gesang,
Ein Ton in blauer Luft,
Oder ein Duft, ein blumiger Duft,
Der duftete süß, der klang
Eine Ewigkeit lang,
Meine ganze Kindheit lang.

Es war mir nicht mehr bewusst --
Erst jetzt in diesen Tagen
Hör ich innen in der Brust
Ihn wieder verborgen schlagen.
Und jetzt ist alle Welt mir einerlei,
Will nicht mit den Glücklichen tauschen,
Will nur lauschen,
Lauschen und stillestehn,
Wie die duftenden Töne gehn,
Und ob es noch der Klang von damals sei.