Was #8 - 26.12.2023
In Galerien und Ausstellungen trifft man immer mal wieder auf Exponate, die die alte Frage aus dem Kunstunterricht: "WAS will uns der Künstler oder die Künstlerin damit sagen?" in den Kopf wirft.
So auch Monika Sosnowska´s Werk - STAIRWAY -Monika Sosnowskas Werke stehen in ständigem Dialog mit der Moderne: mit ihrer utopischen Ideologie ebenso wie mit den sozialen und politischen Ambitionen, für die sie zum Zeichen wurde.
Ihr besonderes Augenmerk gilt dem Konstruktivismus, der die Architektur als Wegbereiter des technischen Fortschritts ins Visier nahm. Ihre Arbeiten beziehen sich auf das in den kommunistischen Staaten vorherrschende sozialistische Bauen, ein Baustil, der das Umfeld, in dem sie selbst aufgewachsen ist, prägte und von politisch geprägten Vorschriften geprägt war.
Im Laufe der Jahrzehnte wurde dieser Baustil zu einem Ausdruck der Stagnation, doch als die daraus resultierenden Schäden offensichtlich wurden, war es nicht mehr möglich, die Megastrukturen zu zerstören, in denen bis zu tausend Familien untergebracht waren, ohne die Möglichkeit einer Umsiedlung. , das wir im Sprengel Museum Hannover entdecken konnten.
"Monika Sosnowska arbeitet dabei mit Raumgebilden die den äußeren Raum zum Innern werden lassen. Ihre Werke greifen in die architektonische Wirklichkeit ein: beunruhigende Deformationen lösen Verwirrung in der sinnlichen und geistigen Wahrnehmung des Betrachters aus." [Zitat aus WIKIPEDIA].
Durch einen jener seltenen Zufälle, wie sie sich manchmal bei der Streetfotografie einstellen können, ist es gelungen die ... Verwirrung in der sinnlichen und geistigen Wahrnehmung ... beim Betrachter der Werkes von Monika Sosnowska einzufangen.
Es ist, so denke ich, eine zentrale Aufgabe von Kunst das WAS zu erschaffen. Das WAS, eines der wenigen Wörter, die Fragezeichen erzeugen können. Die gedankliche, intellektuelle Bearbeitung des WAS führt also zwangsläufig zum DAS. Somit führt die Veränderung der gedanklichen Positionierung respektive der räumlichen wie der intellektuellen Betrachtungsrichtung zu einer Rangverschiebung vom viertletzten Platz des W im Alphabet auf den viertersten Platz des D.
Oder anders betrachtet: Das WAS erzeugt und beinhaltet das DAS.
Räumlich gesehen ist Kunst daher immer ein Mittel, uns die Dinge, die im Hintergrund und/oder verdeckt stehen, durch die Provokation des individuellen Intellekts sichtbar und erlebbar zu machen.
Es kommt daher vielleicht auch gar nicht so darauf an, der/den Intension/en des Künstlers nachzuspüren, als vielmehr dem eigenen Erleben von Kunst nachzugehen.
(C) 2023
Bildmaterial und Text by Werner