BildGedanken #1

Der 24. Februar 2022

Eigentlich ein sehr schönes Datum.

Der vierundzwanzigste Februar zweitausendzweiundzwanzig
oder auf französisch
le vingt-quatrième jour de février de l'année deux mille vingt-deux

Dieses Datum, das Datum des kriegerischen, russischen Einfalls in die Ukraine, ist mir sofort eingefallen als ich das Bild bei einem Waldspaziergang im Herbst des Jahres gesehen und fotografiert habe.
Bei einer Bildbesprechung im Rahmen einer unserer weebeefoto-Konferenzen, bei der ich dieses Bild zum ersten Mal gezeigt habe, wurde ich gefragt, was dieses Bild darstellen, abbilden sollte. Oder anders gesagt: Was hat der Künstler sich dabei gedacht?

Ich sah einen mächtigen umgestürzten Baum, der viele Jahre fest verwurzelt an einem, seinem Platz, seiner Heimat, gestanden hatte. Durch schiere äußere Gewalt unvermittelt aus dem Nichts wurde er aus dem Boden gerissen und umgeworfen. Seine lebenswichtigen Wurzeln, die ihm Halt und Nahrung gegeben hatten - abgerissen, zerstört und abgestorben. Heillose Zerstörung und Katastrophe im bisher lebendigen Miteinander. Bei seinem Sturz wurden seine Nachbarn ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen. Die Äste benachbarter Bäume wurden abgerissen, zerbrochen und gleichfalls ins Chaos hereingezogen. Überall Tod und Verderben in wüsten Formen. Und doch...
Im Hintergrund sind die dünnen Stämme erster Nachkömmlinge erkennbar, die die Grundlage für eine neue Gemeinschaft und ein gemeinsames Miteinander bilden. Das augenblickliche Chaos ist unsäglich schlimm, aber ein vergänglicher Vordergrund für eine hoffnungsvolle Zukunft im Hintergrund.
Dieses Bild ist meine BildMetapher für den 24. Februar 2022 und ein Fanal für die Zukunft.

 

TRANSLATION

24 February 2022
[picture]
Actually a very nice date.

The twenty-fourth of February two thousand and twenty-two
or in French
le vingt-quatrième jour de février de l'année deux mille vingt-deux.

This date, the date of the belligerent Russian invasion of Ukraine, immediately came to mind when I saw and photographed the image during a walk in the forest in the autumn of that year. During a picture discussion at one of our weebeefoto conferences, where I showed this picture for the first time, I was asked what this picture was supposed to represent, to depict. Or in other words, what was the artist thinking?

I saw a mighty fallen tree that had stood firmly rooted in one place, its home, for many years. By sheer external force, suddenly out of nowhere, it was ripped out of the ground and knocked over. Its vital roots, which had given it support and nourishment - torn off, destroyed and dead. Unholy destruction and catastrophe in the hitherto lively togetherness. His neighbours were also affected by his fall. The branches of neighbouring trees were torn off, broken and equally dragged into the chaos. Death and ruin in desolate forms everywhere. And yet... In the background, the thin trunks of first offspring are recognisable, forming the basis for a new community and a common togetherness. The momentary chaos is unspeakably bad, but a transient foreground for a hopeful future in the background. This image is my image metaphor for 24 February 2022 and a beacon for the future.