DGdeS #9 - Die Einsame Scheune
Kennt ihr das Gefühl, einem Ziel näher gekommen zu sein? So erging es mir an diesem Abend, als ich mich auf den Weg machte, um das Objekt im Zentrum der Wegkreuzungen zu besichtigen.
In Natura war das Objekt eine mittelgroße Feldscheune, die mich am Wegesrand erwartete. Einsam und doch zentral gelegen. Über den betonierten Feldweg gut mit größeren Fahrzeugen, die auch großes Gerät bewegen konnten, zu erreichen. Halleluja! Die Wege und der Platz um die Scheune machten insgesamt einen recht neuen Eindruck, obwohl die Fassadenverschalung ziemlich vergraut war. Trotzdem, das Holz war in Schuss und auch die Schlösser und Riegel machten einen gepflegten und gut geölten Eindruck. Hier konnte man einen regelmäßigen Betrieb erwarten. Oder hatte man den Betrieb gerade erst eingestellt?
Anzeichen dafür bestanden. Das Phänomen des rot brennenden Horizonts, der meine Aktivitäten vor einigen Wochen ausgelöst hatte, war seitdem nicht mehr aufgetreten. Stattdessen oder besser aufgrund dessen hatte ich seitdem eine Reihe seltsamer Beobachtungen und Feststellungen treffen können und jetzt befand ich mich hier. War diese einsame Scheune der Mittelpunkt, die Endstation oder auch wieder nur eine Zwischenstation der Ereignisse?
Aus dem Inneren konnte ich ein leises Surren oder Summen vernehmen. Es war so, als ob eine Maschine oder ein Trafo brummte. Wirklich laut und unangenehm, so wie dies ursprüngliche hohe Pfeifen, war dieses Geräusch nicht. Bereits in einer Entfernung von fünf bis zehn Metern war der Ton, selbst in der abendlichen Stille, nicht mehr zu vernehmen. Die Geräusche, der in der Nähe verlaufenden Landstraße waren schon wesentlich lauter.
Alles war wieder dazu angetan meine Neugier zu kitzeln und meine Gedanken auf die Findung der Geräuschquelle zu richten. Durch die Fugen und Ritzen in der Holzverschalung konnte ich nichts erkennen, denn dahinter war die Außenwand mit einer durchgehenden Wandschale erstellt worden. Und da waren sie schon, die nächsten Fragen:
- Warum musste eine einsame Feldscheune ein durchgehende Außenwandschale besitzen?
- Was gab es darin zu verbergen?
- Was produzierte hier in der einsamen Scheune Geräusche?
- Diente die Außenwand "nur" dem Schallschutz und die Holzverschalung nur der Tarnung?
- Welche Maschinen im Dauerbetrieb waren in der Scheune untergebracht worden?
- Woher kam die Energie für den Maschinenbetrieb?
- Was sollte die Maschine hier in freier Landschaft liefern?
Eine Biogasanlage war es auf keinen Fall. Da fehlten die Bottiche und das Maislager.
Mittlerweile war es wieder zu dunkel geworden und ich so machte mich auf den Weg nach Hause. Zu Hause angekommen setze ich mich nachdenklich an meinen PC und befragte wieder einmal mein "Luftbildorakel":

Diesen Job wollte ich in der nächsten Woche angehen. In dieser Woche und auch in den kommenden Wochen, blieb vor lauter Brotarbeit kein Zeitfenster zur Erkundung an der einsamen Scheune.
Aber dann, beim nächsten Besuch folgte eine Überraschung.
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