Großstadt-Training
Hermann hat sich mit einer neuen Meldung zurück gemeldet. Als er seinen Bericht in der Redaktion vorgelegt hatte, konnten wir dies zunächst nicht glauben, mussten uns aber ob des vorgelegten Bildmaterials eines Besseren belehren lassen. Hier sein Beicht:
Folgende dpa-Meldung liegt meinen Nachforschungen zugrunde:
"Stadtjugend aktiv gegen Adipositas bei wilden Kleintieren"
In städtischen Grünanlagen, Wäldern und Parkanlagen lassen sich dank fehlender Freßfeinde zunehmend possierliche, wilde Kleintiere wie Waschbär und Eichhörnchen beobachten.
Daneben erfolgt im häuslichen Umfeld eine Ganzjahresfütterung von Spatzen, Amseln und Co., welche in Zeiten von Corona zu einer intensiven Fütterung mit Streufutter geführt hat.
Neben den gefiederten Freunden haben auch zunehmend unsere kleinen Pelztierchen wie Eichhörnchen, Waschbär und die Mäuse von dieser menschlichen Aktivität profitiert. Ein breites Angebot schmackhafter Körner und fetthaltiger Zutaten in Hülle und Fülle.
Dieses Angebot hat zu einer Verdrängung der natürlichen Nahrungsaufnahme und zu einer Vernachlässigung bei der Futtersuche geführt. Nicht umsonst können wir zunehmend aufdringliche und zudringliche Kontaktaufnahmen in unseren Gärten und Parkanlagen durch Eichhörnchen, Spatzen und andere tierische Versorgungsempfänger beobachten.
Dies ist die eine Seite der Medaille. Auf der anderen Seite hat dieses Nahrungsangebot im Übermaß zu einer körperlichen Verfettung bei den Tierchen geführt. Eichhörnchen, deren Lebendgewicht normalerweise zwischen etwa 200 bis 400 Gramm liegt, kommen jetzt auf ein durchschnittliches Gewicht von ca. 752,3 Gramm. Noch schlimmer sieht die Entwicklung bei den Mäusen und Waschbären aus. Ein normal entwickelter, durchschnittlicher Waschbär bringt es, je nach Größe, auf etwa 4 bis 9 kg. Neuerdings sind allerdings auch hier eher 9 bis 15, in Einzelfällen sogar 21,7 kg Lebendgewicht eher die Regel als die Ausnahme.

Im Rahmen eines Schulprojekts hat sich jetzt in Duisburg eine Initiative gebildet, die sich der Rückführung des Körpergewichts von Wildtieren auf das Normalgewicht verschrieben hat.
Im ersten Einsatz wurden in ca. 4 bis 5 Meter Höhe über Grund an Bäumen Plattformen angelegt und eingerichtet. Die Abstände der Plattformen wurden dabei so gewählt, dass sie durch entsprechend kräftiges Klettern und/oder Springen von den Tierchen erreicht werden können.

Durch Auslegen von Müsliriegeln (ohne Zuckerzusatz) durch die Trainer, werden die kleinen Freunde auf die Plattform gelockt und können von dort aus das weitere Lockangebot auf den nächsten Plattformen wahrnehmen. Die Portionsgrößen sind dabei so gewählt, dass durch Springen und Klettern ein Fettabbau sicher gewährleistet wird.
Erste Ergebnisse bei der Waschbär Population zeigen bereits Erfolge. Brauchten die Tiere anfangs noch 7,92 Sekunden um die Plattform zu erreichen, sind sie nach nur zwei wöchigem Training in der Lage, die bestückte Plattform in 4,51 Sekunden zu erreichen. Ähnliches hat sich bei den Eichhörnchen ergeben. Lag die Anfangssprungweite bei nur 2,75 Metern, werden jetzt ohne Probleme Sprungweiten von 4,03 bis 5,28 Metern ohne Schwierigkeiten infolge der Gewichtsreduktion und des Muskelaufbaus möglich.
Als nachteiliger Effekt zu der Trainigsaktion zum Fettabbau hat sich eine gesteigerte sexuelle Aktivität bei den Trainierten ergeben. Man wird also versuchen müssen, durch hormonelle Gaben oder durch die Ansiedelung von Freßfeinden wie Marder, Fuchs und Wildkatze, die Vermehrungsrate zu reduzieren. Allerdings könnte dies wiederum zur Austragung "olympischer Kämpfe" im Stadtpark führen.
Es bleibt schwierig
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Bildmaterial by Hermann
Bild- und Textbearbeitung by Werner