Glückstropfen
Dem Glücklichen schlägt keine Stunde
Dieses Zitat aus Schillers Wallenstein-Triologie, genauer aus dem 1. Teil – Die Piccolomini, 3. Aufzug, 3. Auftritt, aus dem Gespräch zwischen der Gräfin Terzky und Max Piccolomini:
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Gräfin Terzky
Genießen Sie Ihr Glück. Vergessen Sie
Die Welt um sich herum. Es soll die Freundschaft
Indessen wachsam für Sie sorgen, handeln.
Nur sei’n Sie dann auch lenksam, wenn man Ihnen
Den Weg zu Ihrem Glücke zeigen wird.
Max Piccolomini
Wo aber bleibt sie denn! – Oh! goldne Zeit
Der Reise, wo uns jede neue Sonne
Vereinigte, die späte Nacht nur trennte!
Da rann kein Sand, und keine Glocke schlug.
Es schien die Zeit dem Überseligen
In ihrem ew’gen Laufe stillzustehen.
Oh! der ist aus dem Himmel schon gefallen,
Der an der Stunden Wechsel denken muß!
Die Uhr schlägt keinem Glücklichen.
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kam uns doch prompt und gleich in den Sinn, als Siegfried uns als kleines Bonbon das folgende GLÜCKSREZEPT für 2024 nebst Medizin in die Redaktion eingeliefert hat.
Hier das Rezept:
Ein psychologischer Trick das Düstere wieder aufzuhellen könnte helfen:
Diese Frage sollte man sich stellen: „Wofür bin ich dankbar?“
Ein sehr positiver Aspekt von Dankbarkeit ist, dass er den Serotoninspiegel erhöht. Der Neurotransmitter spielt eine wichtige Rolle für unsere Stimmung. Während sich ein Serotoninmangel als Depression bemerkbar macht, führt eine erhöhte Ausschüttung des Botenstoffs zu Glücksgefühlen.
Wenn ihr also an etwas denkt, für das ihr besonders dankbar seid, zwingt euch das automatisch dazu, euch auf die positiven Aspekte eures Lebens zu konzentrieren. Diese einfache Übung erhöht die Serotoninproduktion im Gehirn.
Und hier die Medizin:
Wenn Menschen glauben, Urlaub sei das wahre Glück
nun, hier dazu ein lyrisch Stück.
Der Urlaub - Eugen Roth
Ein Mensch, vorm Urlaub, wahrt sein Haus,
Dreht überall die Lichter aus,
In Zimmern, Küche, Bad, Abort –
Dann sperrt er ab, fährt heiter fort.
Doch jäh, zu hinterst in Tirol,
Denkt er voll Schrecken: »Hab ich wohl?«
Und steigert wild sich in den Wahn,
Er habe dieses nicht getan.
Der Mensch sieht, schaudervoll, im Geiste,
Wie man gestohlen schon das meiste,
Sieht Türen offen, angelweit.
Das Licht entflammt die ganze Zeit!
Zu klären solchen Sinnentrug,
Fährt heim er mit dem nächsten Zug
Und ist schon dankbar, bloß zu sehn:
Das Haus blieb wenigstens noch stehn!
Wie er hinauf die Treppen keucht:
Kommt aus der Wohnung kein Geleucht?
Und plötzlich ist's dem armen Manne,
Es plätschre aus der Badewanne!
Die Ängste werden unermessen:
Hat er nicht auch das Gas vergessen?
Doch nein! Er schnuppert, horcht und äugt
Und ist mit Freuden überzeugt,
Dass er – hat er's nicht gleich gedacht? –
Zu Unrecht Sorgen sich gemacht.
Er fährt zurück und ist nicht bang. –
Jetzt brennt das Licht vier Wochen lang.
(C) 2024 Bilder by Siegfried und Text by Siegfried & Werner

