Im Auge des Betrachters
by wernerpublished on
da wir Grundlegendes immer gern diskutieren, schließlich ist man als Demokrat in Diskursen geübt, haben wir uns heute entschlossen, euch etwas schaurig Schönes abzubilden.
eine uralte Robinie (robinia pseudoacacia). Befallen von phomopsis oncostoma, einem phythopathogenem Pilz. Die Robinie versucht den Pilzbefall mit Nekrosen (Wucherungen) einzufangen, abzukapseln, um zu verhindern, dass der Pilz das Xylem, den Holzteil der für den Wasser- und Nährstofftransport wichtig ist, erreicht und den Baum so zum Absterben bringt.
Wir sehen mit schauriger Schönheit einen Kampf auf Leben und Tod. In Schwarzweiß und Farbe.
Wer die Bildwirkung diskutieren möchte, klickt auf ein Bild und dann im nächsten Fenster auf das Rechteck-Symbol oben rechts neben der Lupe, dann lassen sich durch Klicks auf >Pfeil links< bzw. >Pfeil rechts< die unterschiedlichen Bildwirkungen goutieren.
Das Leben spielt so manchen Streich,
auch Schlimmes sieht man nicht sogleich.
Abschied - Eduard Mörike (1804 - 1875)
Unangeklopft ein Herr tritt abends bei mir ein:
„Ich habe die Ehr, Ihr Rezensent zu sein.“
Sofort nimmt er das Licht in die Hand,
Besieht lang meinen Schatten an der Wand,
Rückt nah und fern: „Nun, lieber junger Mann,
Sehn Sie doch gefälligst mal Ihre Nas so von der Seite an!
Sie geben zu, dass das ein Auswuchs ist.“
– Das? Alle Wetter – gewiss!
Ei Hasen! ich dachte nicht,
All mein Lebtage nicht,
Dass ich so eine Weltsnase führt’ im Gesicht!!
Der Mann sprach noch Verschiednes hin und her,
Ich weiß, auf meine Ehre, nicht mehr;
Meinte vielleicht, ich sollt ihm beichten.
Zuletzt stand er auf; ich tat ihm leuchten.
Wie wir nun an der Treppe sind,
Da geb ich ihm, ganz froh gesinnt,
Einen kleinen Tritt,
Nur so von hinten aufs Gesäße mit –
Alle Hagel! ward das ein Gerumpel,
Ein Gepurzel, ein Gehumpel!
Dergleichen hab ich nie gesehn,
All mein Lebtage nicht gesehn
Einen Menschen so rasch die Trepp hinabgehn!
(C) 2025 Bild by Krümmel und Text by Werner