NachSaison
by wernerpublished on
jedesmal, wenn man an die See kommt und sich unendliche Weiten auftun, dann spürt man, wie eng uns der Alltag mit seinem täglichen Einerlei von den existenziellen Erlebnissen fern hält.
nachsaison am Meer ist die Zeit, in der sich der Strandhafer und der Sand vom Bade- und Sonnenöl erholen. Es wird wieder leiser und ruhiger am Strand. Die Strandcafés bieten wieder freie Plätze, die Hunde sind in überschaubarer Zahl manchmal an der Leine, der Wind weht wieder böig bis stürmisch und die Brandung wird lauter. Nachsaison am Meer.
Aber eigentlich beginnt jetzt erst die Saison für alle, denen der Trubel des Sommers keine wirkliche Erquickung bietet, die eben nicht an vollen Bänken und Tischen sitzen und in der prallen Sonne schmoren möchten. Und - es ist die Saison, in der die Natur wieder von sich Besitz ergreift. Herrlich.
Man kömmt so schön aus der Fassong,
in der Nachsaisong.
Herbst - Theodor Storm (1817 - 1888)
Schon ins Land der Pyramiden
Flohn die Störche übers Meer;
Schwalbenflug ist längst geschieden,
Auch die Lerche singt nicht mehr.
Seufzend in geheimer Klage
Streift der Wind das letzte Grün;
Und die süßen Sommertage,
Ach, sie sind dahin, dahin!
Nebel hat den Wald verschlungen,
Der dein stillstes Glück gesehn;
Ganz in Duft und Dämmerungen
Will die schöne Welt vergehn.
Nur noch einmal bricht die Sonne
Unaufhaltsam durch den Duft,
Und ein Strahl der alten Wonne
Rieselt über Tal und Kluft.
Und es leuchten Wald und Heide,
Dass man sicher glauben mag,
Hinter allem Winterleide
Lieg ein ferner Frühlingstag.
(C) 2024 Bilder und Text by Werner