Testbild
by wernerpublished on
das der Frühling da ist, sagte ich ja schon. Aber damit hätten wir jetzt nicht gerechnet, dass unsere Korrespondenten ausschwärmen wie die Bienen und reihenweise Bilder ein liefern. Der Lichttisch ist quasi voller neuem Material.
Diesmal hat uns Krümmel aus dem Westen der Republik mit einer sensationellen archäologischen Entdeckung bekannt gemacht.
durch reinen Zufall wurde bei den Ausgrabungen in Pompeji, der antiken Stadt am Golf von Neapel, die in der zweiten Jahreshälfte des Jahres 79 durch den Ausbruch des Vesuv verschüttet wurde, ein versteinertes Gerät entdeckt.
Das Gerät - hier auf dem Testgelände der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung BAM - wurde von Paulo Grabielli, dem aktuellen Grabungsleiter für Sonderobjekte, in einer Wandnische des teatrum tectum, des "überdachten Theater" etwas südöstlich vom Großen Theater in Pompeji gelegen, entdeckt.
Wie im Bild erkennbar, wurde das Gerät selbst und der Unterbau durch die heiße Asche und die Hitzeeinwirkung quasi mit einer betonähnlichen Schutzschicht überzogen und konserviert. Die Funktionalität der Bedienelemente wie Tasten und Drehregler wurde durch den in Bruchteilen von Sekunden ablaufenden Vorgang zwar aufgehoben, die Formgebung insgesamt jedoch fantastisch für die Nachwelt erhalten. Die im unteren Fach liegenden Fach- oder Programmzeitschriften wurde auf die gleiche Weise versiegelt.
Nähere Untersuchungen der BAM, die auf Grundlage der Forschungen von Heinz O. Lamprecht zu Opus Caementitium (Bautechnik der Römer; ISBN-13 : 978-3764003500) erfolgten, erbrachten im Ergebnis, dass hier durch pyroklastische Ablagerungen eine vollständige luft- und sauerstoffdichte Umhüllung des Geräts erfolgte.
Im Labor konnten nach sensibler Bohrung mit 10,738mm Durchmesser in die Rückwand und einer anschließenden endoskopischen Untersuchung des Geräteinneren festgestellt werden, dass schaltungstechnische Einbauteile, ähnlich unseren modernen Elektronikplatinen in Elektrogeräten, verbaut waren. Diese Einbauteile waren frei von pyroklastischem Staub und Ablagerungen.
Weitere Untersuchungen ergaben, dass die Schaltungen im Gerät mit einer Spannung von 24 Volt Gleichstrom, wie sie mit modernen PV-Anlagen erzeugt wird, wahrscheinlich betrieben wurde.
Die Mannschaft um Dottore Paulo Grabielli und das Team der BAM war nicht schlecht erstaunt, als nach Anlegen der Spannung und Einregelung der Leistung, der Bildschirm aufleuchtete und durch die pyroklastische Hülle auf dem Bildschirm ein dementsprechend verschleiertes Testbild in Farbe (in hoc signo vinces) erschien. Durch weitere Versuche wurde festgestellt, dass sich alle europäischen Programme in guter Qualität empfangen ließen. Eine Tonwiedergabe war nicht möglich, da die Lautsprechermembranen durch die pyroklastischen Vorgänge verkrustet und zum Teil auch beschädigt worden waren.
Interessanterweise ließen sich die Programme über die Händy-Äpp eines großen deutschen Betonmischer-Herstellers steuern, welches der Polier einer Baustelle neben der BAM bediente.
Wir dürfen gespannt sein, welche Informationen uns die weitere Forschung liefern wird, wenn die versteinerten Programmpergamente analysiert werden.
Was waren die Lieblingssendungen der Römer?
Welche Nachrichtensendungen gab es?
Wieviele Programme waren empfangbar?
Wann kam die Tagesschau?
Wurden die Debatten des Senats übertragen?
Oder das Wort zum Sonntag?
Hatte der Kaiser einen eigenen Sendeplatz?
Welche Sport- und andere Übertragungen aus dem Großen Theater oder dem Forum Triangolare gab es?
Gab es internationale Live-Übertragungen aus dem Römischen Reich oder z.B. auch aus Griechenland oder aus Ägypten?
Eine endlose Liste offener Fragen....
Ein bisschen stutzig macht uns allerdings, das Buch. Links in der Ablage. Ob Dottore Paulo Grabielli da was vergessen hat?
(C) 2025 Bild by Krümmel und Text by Werner